Freitag, 20. Juni 2008

SKAGWAY – City of the Goldrusch in 1898 – und der Trail zum Klondike

Der nördlichste Hafenort der Inside Passage, war vor 100 Jahren das Ziel der Goldgräber und hatte damals mehr als 20.000 Einwohner – jedoch nur kurzfristig, denn die Abenteurer mussten hier im Winter über den schwierigen Chilkoot Pass, um zum Frostaufbruch auf dem Yukon River weiter zum Klondike ziehen zu können.
Skagway muss ein wildes Städtchen gewesen sein: ein kunterbuntes Durcheinander von Läden und Saloons, Freudenhäusern und Pferdeställen. Die berüchtigte Bande des Soapy Smith nahm gutgläubigen Neuankömmlingen ihr Geld ab und Schießereien waren an der Tagesordnung.
Heute leben in dem malerisch zwischen Bergen eingekeilten Ort wieder rund knapp 900 Menschen, ein neuer Boom hat eingesetzt: Tourismus.

Die Fahrt in der Inside Passage von Juneau nach Skagway, mit einem Zwischenstopp in Haines, dauerte insgesamt ca 6,5 Std., war wunderschön von der Landschaft her – immer zwischen unendlichen Wäldern und tief verschneiten Bergen …..

Mein Couchsurfer in Skagway, Jeremy, 35, ist ein absolutes „Unikum“:
Er fährt die Lok des (Touri)Zugs zum White Pass nach Kanada, täglich, Mo – So, 5 Monate lang, danach hat er 7 Monate frei und reist in der Welt herum. Er lebt in einer Hütte (ein Zimmer mit rundherum Fenster, einer irre schönen Aussicht auf die Berge (Sonnenaufgang!!!!), den Ort, den Miniflughafen und die Schiffe, die hier täglich ein- und ausfahren, hat ein Plumpsclo außerhalb, eine Dusche im Freien neben der Hängematte und das alles mitten im Wald!! Einfach ein Traum!! Er hat eine Couch, auf der durfte/musste ich schlafen und er schlief am Boden – richtig Campermäßig halt.

Ich kam nun mit der Fähre von Juneau nach Skagway, arriving at 11:00 pm, also mitten in der Nacht. Sein Dienst beginnt morgens um 06:30 h – trotzdem holte er mich frisch und fröhlich bei der Ferry ab und brachte mich zu seinem Heim. Ich war hin und weg …..
Wir erzählten noch und gegen Mitternacht hieß es, Augen zu und ab ins Traumland …. Weil ….

Am nächsten Morgen, Freitag also, durfte ich mit ihm im Zug mitfahren, rein in die Berge, immer auf den Spuren der Goldsucher vor mehr als 100 Jahren. Es war wirklich eine Fahrt in die Vergangenheit, richtig schön, nichts als unberührte Natur – über den White Pass bis nach Carcross in Kanada, the „Scenic Railway of the World“. Auf der anderen Seite des White Pass hatten wir teilweise sogar Sonnenschein, meist hingen allerdings die Wolken über den Gipfeln. Die Fahrt ging los um 7:45 – vorher war ich noch im verschlafenen Ort unterwegs – es gibt Unmengen Fotos der superschönen Häuser – danach spazierte ich so ca 1 Meile zum Bahnhof.

Vorbei am tiefen Tal des Yukon River, an Wasserfällen von den Bergspitzen …. Und am White Pass – der eigentlichen Grenze zu Kanada – war plötzlich alles hinter Wolken, hin und wieder blitzten die tief verschneiten Hügel durch. Gegen 10:30 h waren wir in BENNETT angekommen, am Lake Bennett – einer Geisterstadt. Nur die alte Holzkirche erinnert nach an die Zelt damals.

Nun gabs leckeren Lunch und danach hatten wir Zeit, die Geister der Vergangenheit zu besuchen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es hier vor mehr als 100 Jahren mit all den Goldsuchern, die sich von hier Richtung Klondike aufmachten, abging.

Nach ca 2 Stunden gings weiter Richtung Carcross / Kanada, immer entlang des Sees – supersuperschön. Ich durfte diese Strecke in der Lok mitfahren ;-)

Zwischendurch gabs mal Grenzkontrolle der Kanadier und nach weiteren 2 Std waren wir in Carcross angekommen. Jeremy und seine Crew mussten den Zug abstellen, fertig machen etc. Danach gings zurück im Van nach Skagway, auf dem Klondike-Highway – traumhaft schön, auch hier! Und – ich hab meinen ersten BÄREN gesehen!! Zwar nur ein kleiner süßer brauner, aber immerhin!!

Am Abend waren wir ziemlich ko – ich von all den Eindrücken – die Crew von der zwar relativ entspannten, aber trotzdem nicht minder anstrengenden Fahrt. Kurz noch was einkaufen und rauf in die Hütte. Entspannt plauderten wir über unsere Reiseerlebnisse überall auf der Welt. Jeremy ist echt ein super netter Typ, weiß viel zu erzählen, reist am liebsten in eher außergewöhnliche Länder, deren Sprache er vor Ort lernt, er reist um zu sein nicht nur um zu sehen. Ich hab die Zeit mit ihm echt genossen!!

Samstag morgen hieß es wieder um 5 h aufgewacht, die Sonne war schon wieder aufgegangen, ab Richtung Ferry – nach Juneau und denn gleich weiter nach Sitka. Hab ich schon berichtet, dass die Nacht hier nur ca 4 Std ist? – es wird nicht mal total finster! Ach ja, wir hatten einen superschönen Vollmond, Dienstag nacht, bei der Fahrt in der Limo, in Frisco.

Die Ferry lief aus um 7 h morgens und die Sonne steht superschön am Himmel heute. Das wird sicher ein traumhafter Tag. Zwischenstopp ca 1 Std in Haines – aber ich bleib an Bord und genieße ….. weiter gings bei superschönem Wetter, traumhafter Sonne - sogar im T-Shirt und mit hochgekrempelter Hose im Liegestuhl - es geht mir einfach gut!! Ankunft um 13:30 h in Juneau und um 17:15 h gehts weiter nach SITKA = Ankunft um 03:00 h morgens ;-)

Fotos gibt’s sobald ich wieder ein schnelleres Internet gefunden hab. Hier auf der Ferry kann ich keine Fotos hochladen, leider!!

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